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10.11.2001: 4.40 Uhr...ich werde durch den ersten Hahnenschrei wach, döse aber schließlich noch bis 6 Uhr. Aufstehen ist angesagt. In der Nacht habe ich recht wilde geträumt, um die Eindrücke der letzten Tage zu
verarbeiten. Khang bereitet Pfannekuchen ĂĽber dem Feuer zu. Echt klasse ! Pfannekuchen mit Schokolade....mhhh...
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Gegen 7.00 Uhr steht dann das nächste „kleine Abenteuer“ bevor. Denn durch den stärkeren Regen in der Nacht war ist der Rückweg noch rutschiger und erschwerlicher als am Tag zuvor. Im Schneckentempo geht es
steile Abhänge herab. Ich bin froh, noch einen Stock in der Hand zu haben ...dann eine Schreckenssekunde. Uli
kann sich nicht mehr halten und knallt recht heftig auf den Boden...seine Hand hat eine kräftige Schürfwunde.
Mir gelang es leider nicht mehr, ihn noch zu halten. Wahrscheinlich wäre ich dann ebenfalls hingefallen. Die
Sachen von Uli sehen im wahrsten Sinne des Wortes „wie Sau“ aus. Generell sehen unsere Schuhe alle grausig aus. Ob wir die wohl noch mal sauber bekommen ?
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Wenn wir nach Hanoi kommen, so werde ich wohl erst einmal meine Schuhe reinigen lassen. Nach gut 20 Minuten werden wir dann am Wegesrand von unserem kleinen Minibus aufgegriffen. Im Hotel haben wir dann
noch 45 Minuten Zeit, um unsere Sachen (um) zu packen und uns auf den Weg zu machen. Eine warme Dusche...eine kurze Erholungsphase. An diesem Tag steht eine lange Fahrt von Sapa nach Tuyen Quang von
330 km an; wir machen erste Erfahrungen mit unserem neuen Busfahrer, der leider gewechselt wurde. –
Bumpy roads - ....Strassen, die man bei uns allenfalls als Schotterwege bezeichnen wĂĽrde. Ich habe das GefĂĽhl, dass der neue Busfahrer jedes Schlagloch mitnimmt, was sich so auf dem Weg befindet. Kon, unser erster
Busfahrer, der „erste Sahne“ war, ist nach Hanoi zurück gefahren, um dort an einem Busfahrerwettbewerb
teilzunehmen. An diesem nehmen jährlich mehr als 1000 Busfahrer aus ganz Vietnam teil und Kon hat dort im
letzten Jahr den ersten Platz belegt...er war absolut klasse und fuhr wahnsinnig sicher. Er war lustig, freundlich
und fröhlich. Ich werde auch Ihn sicherlich als „perfekten Busfahrer“ in Erinnerung behalten. Im vergangenen
Jahr belegte er den ersten Platz und erwarb somit die Goldmedaille. Ich drĂĽcke ihm ganz doll die Daumen. Vielleicht erfahren wir ja noch zum Ende des Urlaubes, wie er dieses Jahr abgeschlossen hat. Schnell werden
mir bei dem neuen Busfahrer die Unterschiede bewusst. ...die Fahrt erscheint qualvoll lang; km um km...doch schließlich erreichen wir Reisfelder. Wir halten an, um den Farmern bei der Reisernte „zu helfen“ bzw.
Grundkenntnisse bei der Reisernte zu erwerben.
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Ein harter Job; es ist jedoch faszinierend, in dieser Weise an dem normalen Leben teilzuhaben. Kurz vor Einbruch der Dämmerung laufen wir (Thomas und ich ) noch einmal einige Meter durch ein kleines
verschlafenes Dorf. Schnell locken wir die Aufmerksamkeit der Dorfbewohner auf uns. Ein Junge lacht und scheint zufrieden zu sein. Nach einem kurzen FuĂźballspiel mit einem kleinen Jungen geht es weiter; die
Dunkelheit bricht ein und wir fahren an zahllosen Pampelmusenständen vorbei; Leuchtend-Gelbe Farben...sorgfältig aufgebaut und tonnenweise...unvorstellbar. Doch wir sind alle einfach zu müde, um noch
einen weiteren Stopp einzulegen. Alle freuen sich auf das Hotel. Laut Reiseführer soll es sich um ein „neues
Luxushotel“ am River (Fluss) handeln. Von Luxus ist jedoch kein Hauch zu spüren. Anstatt dessen kaltes Wasser und eine Geschwindigkeitsdusche, bevor es zum Abendessen am Fluss geht. Frischer Fisch, 2 Tiger
Beer...ich fühle mich total K.O. und versinke recht schnell in tiefe Träume; ein recht anstrengender Tag geht
somit zu Ende. Die Stimmung ist bei einigen Recht gedrückt. Sie fühlen sich wie „in einem falschen Film“. Am nächsten Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus....
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