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11.11.01: 6.15 Uhr: Frühes Aufstehen ist angesagt; alle setzten sich zum Ziel, heute im Hellen in Babe anzukommen; Beim Frühstück gibt es Verständigungsprobleme. Wir sind froh, schließlich jeder einen Kaffee und
2 kleine Baguette zu bekommen, die einen eher an „Kompressionsbaguettes“ erinnern. Denn man kann diese so zusammendrücken, dass sie (nachdem die Luft entwichen ist) locker in eine Faust passen. Wir bestellten
zwar auch Tee; aber wegen Verständigungsproblemen (....mhh...wir können immer noch kein Vietnamesisch...dabei ist die Sprache doch soooo leicht :o)...) bleibt es dann bei einem Dreifachstarken Espresso, der uns
als Kaffee verkauft wird. Na ja... 6 Löffel Zucker und dann schmeckt auch der stärkste Kaffee süß... :o) ....Marmelade gibt es nicht....anstatt Rührei (wie so oft) esse ich die Brötchen heute mit Bananen.
Kurze Zeit später sitzen wir erneut im Bus. Unser Ziel ist das 210 km entfernte Babe. Was werden wir heute wohl wieder alles erleben ? Das Wetter bessert sich; die Sonne kommt zum Vorschein. ...gegen 11 Uhr
durchfahren wir ein Dorf, in dem einige Vietnamesen eine Hochzeit feiern.
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Ein unvergessliches Ereignis beginnt, an dem wir (unplanmäßig) teilhaben dürfen. Khang stoppt den
Busfahrer und wenig später sind wir „mittendrin im Geschehen“...wir werden herzlich als neue Gäste aufgenommen und können an einem traumhaften Erlebnis teilnehmen. Obwohl wir uns nur mittels
Körpersprache verständigen, werden wir mit offenen Armen und unheimlich herzlich empfangen. Eine beeindruckende Gastfreundlichkeit. Mehrfaches anstoßen mit Reisschnaps (...Chin, Chin, was so viel heißt
wie „Prost“), den man nicht ablehnen sollte, damit der Gastgeber das Gesicht wahrt.
Es gilt als unhöflich, das angebotene Getränk nicht anzunehmen...somit heißt es in aller Frühe „Chin,
Chin“...schließlich werden wir noch zum Hochzeitsessen eingeladen. Auf den Tischen steht soviel Essen, dass sich diese regelrecht biegen. Ich lasse einen kleinen Jungen mit meiner Kamera spielen und einige Photos
schießen. Zahlreiche Vietnamesinnen beobachten mich. Man fühlt sich ein wenig wie ein Popstar.
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Ein unvergessliches Erlebnis. Im Hintergrund laufen zahlreiche Lieder von Modern Talking oder Michael Jackson....Modern Talking scheint in Vietnam aber der absolute Renner zu sein...schließlich läuft im
DVD-Player „We are the World“...nachdem wir uns alle die Hand reichen, wird mir bewusst, was ich für ein wahnsinniges Glück habe, an diesem Ereignis teil zu haben. Eine heile Welt, keine Unterschiede, eine
Gemeinschaft....in den Zeiten, wo der Krieg in Afghanistan wütet, wird einem jedoch bewusst, dass dies
wohl ein unerfüllbarer Traum bleiben wird. Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter.... Wenig später trifft das Brautpaar ein.
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Die Braut scheint ziemlich angespannt und aufgeregt zu sein. Nach einem gemeinsamen Photo verlassen wir die Hochzeitsgesellschaft und lassen die einprägsamen Erlebnisse auf uns wirken. ...die Fahrt geht weiter
vorbei an Reisfeldern und Tee-Plantagen. Nach einer kurzen Pause nehmen wir einen Reissnack zu uns...zu schälen wie eine Banane und normalerweise die übliche Verpflegung, wenn die Männer auf Jagd gehen. Ein
Ginsenggetränk gibt wieder Kraftreserven. ....die Landschaft verändert sich und wirkt unheimlich freundlich.
Warme Farben. Gegen 16.30 Uhr treffen wir im Hotel ein...endlich erreichen wir einmal im Hellen das Ziel. Die neue Stadt Babe hinterlässt den Eindruck von einer Westernstadt und wirkt recht untouristisch. Keinerlei
Straßen, überall Staub und doch beeindruckend. Der Blick aus dem Hotel führt auf ein Reisfeld. Bevor wir das Abendessen zu uns nehmen, haben wir noch einmal 2 Stunden für uns Zeit. Man kann sich ein wenig
erholen und zur Ruhe kommen. Ich nutze die Zeit, um einige Eintragungen in mein Tagebuch zu machen...im Hintergrund läuft die vietnamesische Form der Lindenstraße. 2 Kinder freuen sich über meine Schokoriegel
und die Tatsache, dass sie in mein Buch malen dürfen. Sie sehen sich meine Bilder aus der Heimat an und vergleichen die Kirche mit dem Ho Chi Min Mausoleum. ...einfach niedlich. Um 19 Uhr ....gemeinsames
Abendessen. Echt lecker...! Frische Früchte, schmackhafte Frühlingsrollen, gutes Fleisch. Um 22 Uhr gehe ich vergnügt ins Bett...ein weiterer Tag geht zu Ende.
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