Nordvietnam
Reiseverlauf
Die Gruppe
Impfungen
Bilder - Best of ...
Anektoden
Steckbrief CK
02.11.2001
03.11.2001
04.11.2001
05.11.2001
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25.11.2001

25.11.2001: 7.00 Uhr...das Telefon läutet. TodmĂĽde erhebe ich mich aus dem Bett und steige unter die Dusche. Gegen 7.30 Uhr steht frĂĽhstĂĽcken an. Ein groĂźes FrĂĽhstĂĽcksbuffet steht zur Auswahl. Ich esse nach europäischem Standard. Choco Pops mit frischer Milch, 2 Toast, einen Teller mit frischem Obst... beim FrĂĽhstĂĽck erzählt uns Stefan, dass er am Abend einen Obdachlosen kennen gelernt hat, der ihm erzählt hat, was man sich noch alles so ansehen sollte. Kurz entschlossen hat Stefan ihn gefragt, ob er nicht unser „privater Tagesreiseleiter“ sein kann. FĂĽr den Obdachlosen eine passende Einnahmequelle, fĂĽr uns die Möglichkeit, Zeit zu sparen und die Stadt im „Crashkurs“ schnell zu sehen. Der Obdachlose erzählt uns von den Tricks im Verhandeln, kennt alle Buslinien und Zeiten und lotst uns durch den „Städtedschungel“. Er kennt sich bestens aus und bringt uns zu den Twin-Towers. Dabei erwähnt er, dass das Personal in Ausnahmefällen die Studenten auch ganz nach oben fahren lässt. Wir versuchen, auch diese Möglichkeit zu erhalten. Aber die Angestellten drĂĽcken kein Auge zu. Wir kommen „nur“ bis zum 41sten Stock. Die Fahrt dauert rund eine Minute und wir befinden uns in 128 Metern Höhe auf der Zwischenstation. Von dem VerbindungsstĂĽck der beiden TĂĽrme haben wir einen Blick auf die Gebäude dieser Stadt. Der Anblick bringt die Erinnerungen an das World Trade Center erneut zurĂĽck.....was wäre, wenn auch dieses Gebäude zusammen bricht ! FĂĽrchterlich. ..... man macht sich schon einige Gedanken und auch andere, die sich nun hier in „luftiger Höhe“ befinden, sprechen von dem WTC und den Ereignissen in Amerika...ich stehe auf dem höchsten Gebäude der Welt. Wohl auch ein Erlebnis, was man nicht vergessen wird. Vor der Fahrt nach oben wurden wir sorgfältig ĂĽberprĂĽft. Taschenkontrolle...Täglich werden fĂĽr die Besichtigung 800 Tickets vergeben. Wir haben uns bereits um 9.00 Uhr angestellt, um solch ein Ticket zu erhalten. Um 11 Uhr stehen wir nun in luftiger Höhe und genieĂźen den Ausblick...auch mit etwas Unbehagen in der Magengegend. Um 11.30 sind wir wieder „am Boden“...unser nächstes Ziel ist der „Butterfly-Garden“ in Kuala Lumpur...der Botanische Garten. Unter Netzen fliegen hier Schmetterlinge frei durch ein riesengroĂźes Gebiet. Diese sind traumhaft schön, handgroĂź. Ich mache auch hier zahlreiche Fotos und genieĂźe dieses Erlebnis. Traumhafte Insekten, Echsen, wunderschöne Schmetterlinge, die wie Hologramme aussehen. Faszination Natur pur ! In ganz Europa wird es wahrscheinlich keine vergleichbare Sammlung und Präsentation von Tieren dieser Schönheit geben. Im Souvenirshop noch schnell eine Erinnerungskarte gekauft...und weiter geht es...plötzlich höre ich eine heftige Diskussion. Stefan vermisst seine Geldbörse. Da er diese 10 Meter vorher noch besaĂź und sich eine Sprite gekauft hat, fällt Stefans Verdacht auf unseren „privaten Reiseleiter“. Er bittet um einen Blick in die Tasche mit Karten...unsere GutmĂĽtigkeit und unser Vertrauen wurde missbraucht. Angeblich hat der Obdachlose die Geldbörse auf der Parkbank „gefunden“ und wusste wohl nicht, dass sie einem aus unserer Gruppe gehört...“gefunden“ war nett ausgedrĂĽckt. „Diebstahl“ ist wohl die bessere Wortwahl. Wir haben kein Vertrauen mehr zu dem Obdachlosen und sind der Meinung, dass er „bestraft“ werden muss. Aus der Börse fehlt glĂĽcklicherweise kein Geld...wir entschlieĂźen uns, nun wieder alleine weiter zu gehen und geben dem Obdachlosen anstatt der vereinbarten 100 Ringit nur noch 60 Ringit (= 30 DM)...er kann sich glĂĽcklich schätzen, dass wir uns „nur so“ verhalten und nicht noch weitere MaĂźnahmen einleiten. Denn am Morgen habe ich ihm den Vorfall mit dem Taschendieb vom Abend zuvor erzählt und gefragt, ob solche Vergehen bei Touristen noch anders verfolgt und geahndet werden als unter Einheimischen, da ich nicht ganz verstehen konnte, wieso sich die Taschendiebe nicht nur auf Touristen stĂĽrzen, die garantiert viel mehr Geld besitzen und ein „leichteres Opfer“ wären. Die BegrĂĽndung liegt darin, dass die Strafen bei einem Touristendiebstahl sehr viel härter sind. Er sagte...“Wenn man einem Touristen 1 % antut, so wird man mit 100 %iger Härte durch die „Touristenpolizei“ bestraft“, wird mit aller Entschlossenheit getreten und wahrscheinlich lange Zeit kein Tageslicht mehr sehen“ ...generell wurde auf dem Flugticket schon deutlich, dass die Vorgehensweise in Malaysia weitaus härter ist. Auf dem Flugticket steht, dass bei Gewaltanwendung gegen die Crew eine lebenslange Haft aussteht. Das Gesetz ist hier knallhart. Menschenrechtsverletzungen werden hier an der Tagesordnung stehen. Noch härter ist es allerdings in Singapur. In Kuala Lumpur kostet es ungefähr 200 DM, wenn man erwischt wird und eine Zigarettenkippe auf den Boden wirft.. In Singapur ungefähr 2000 DM.. doch die Härte lässt sich versteckt immer wieder erkennen. Wir lassen den Obdachlosen laufen, sind jedoch enttäuscht von seinem Verhalten...man ist gutmĂĽtig, wird trotzdem ausgenutzt. AnschlieĂźend entschlieĂźen wir uns, die restlichen SehenswĂĽrdigkeiten auf eigene Faust zu besichtigen. Wir gehen zum Fernsehturm und fahren in luftiger Höhe fĂĽr umgerechnet 5 DM mit dem Aufzug nach oben. Eine traumhafte Sicht auf die gesamte Stadt...man hat einen noch besseren Blick als von den Twin-Towers, befindet sich noch höher, da die Twin-Towers ja nicht bis ganz oben zu besteigen sind... Gegen 15 Uhr sind wir dann wieder auf dem Weg in Richtung China Town...letztes Shoppingabenteuer. Die Stände des Nachtmarktes werden gerade aufgebaut...eine wahnsinnig schwĂĽle Luft...ich freue mich darauf, morgen in Frankfurt wieder richtig durchatmen zu können und ich freue mich auf Deutschland...die 3 ½ Wochen waren traumhaft...doch es ist auch schön, mal wieder saubere Sachen zum anziehen zu haben, einen leckeren Tee im warmen Zimmer zu trinken, wieder Zeit fĂĽr sich alleine  zu haben; einfach „ohne Gruppe“ die Ruhe zu genieĂźen und vor dem Fernseher zu sitzen. Das Leben in den letzten 3 ½ Wochen war schön...aber anders. Ich freue mich auf die Zeitungen und auf die neuesten Informationen ĂĽber die letzten 3 Wochen...bin wissbegierig. Was hat sich an der Börse getan...in KĂĽrze werde ich darĂĽber wieder bescheid wissen...meinem täglichen Job nachgehen; mich mit Zahlen beschäftigen und Berechnungen anstellen. ...ich werde vor meinem Schreibtisch sitzen, mit Excel arbeiten, Fondsmanagern AuskĂĽnfte ĂĽber die Entwicklung ihrer Fonds geben. Ich trage wieder Anzug, kehre zurĂĽck in die „alte Welt“ mit allem Luxus, der fĂĽr uns in Europa als allgewöhnlich angesehen wird. Gehe wieder bei grĂĽn ĂĽber die Ampel, werde die 3 lebenden Schweine auf dem Mofa vermissen. Ich bin wieder der „normale Carsten Kayser“; ich freue mich auf meine Arbeit, meine Kollegen....nach einem schnellen Abendessen in Chinatown und einem „Quickshopping“ holt unser Taxi uns gegen 20.00 Uhr am Hotel ab. Es geht zurĂĽck zum Flughafen....Taschenkontrolle in Kuala Lumpur...immer noch die Nachwirkungen von dem Attentat. Ich muss meinen Rucksack auspacken...wahrscheinlich vermuten die ĂĽberprĂĽfenden in meiner Tasche mit den 28 Filmrollen Sprengstoff. ...die Taschenkontrolle habe ich gut ĂĽberstanden. Andere haben da sicherlich mehr Bedenken. Denn sie besitzen zahlreiche CD´s, DVD´s und Schlangenschnaps, die aus Kuala Lumpur ausgefĂĽhrt werden. Ob der Zoll in Deutschland Schwierigkeiten macht ? Gegen 23 Uhr sitze ich im Flugzeug....lasse die 3 schönsten Wochen meines Lebens noch einmal Revue passieren. Der Urlaub naht dem Ende...ich sehe in mein Tagebuch...lese mir die ersten Tage noch einmal durch, schreibe einige Ereignisse noch in meinen Reisebericht, den auch ihr nun gelesen habt. Wir fliegen viele Tausend km zurĂĽck...das „Abenteuer“ nimmt sein Ende, als wir in Deutschland landen und alle durch den Zoll gegangen sind....Frankfurt hat uns wieder. Es ist ein Erlebnis, welches ich niemals vergessen werde. Man hat neue Bekanntschaften geschlossen, vietnamesische Brieffreunde gewonnen und ich bin glĂĽcklich, dass ich gesund zurĂĽck kehre. Ein Nachtreffen soll in Oberstdorf statt finden. Wir entschlieĂźen uns, jeder nur 50 Fotos mitzubringen; denn ich denke, dass die gesamte Gruppe sicherlich viele Tausend Fotos geschossen hat und ich alleine liege mit 28 Filmen wohl an ungeschlagener Spitze....das entspricht insgesamt genau 1008 Fotos......ich hätte nie geglaubt, dass ich so viele Aufnahmen machen werde...doch ich wollte diesen Traum festhalten und möchte jeden Augenblick in meinem Gedächtnis speichern. Es war ein schöner Traum und jetzt, wo ich an dem PC sitze und meine Ereignisse nieder schreibe, läuft es mir eiskalt den RĂĽcken runter. Vietnam, ich liebe Dich....Hoan, ich habe dich in mein Herz geschlossen....Tränen stehen in meinen Augen....gedanklich bin ich dir nah...die Entfernung ist groĂź...aber Gedanken kennen keine Grenzen...mir wird das bewusst, wenn ich daran denke, dass du deinen Vater nur 3 Mal im Jahr siehst. Ich habe dich nur 2 Tage gekannt, doch es wahren 2 schöne Tage, die ich in meinem Herzen trage. Ich werde dich wohl nie vergessen können und wĂĽnsche mir, dass ich solch eine Frau wie dich hier in Deutschland jemals finden werde. Eine Frau, die mein Herz leicht macht, die zu mir passt....der Deckel fĂĽr den Kochtopf...ich bin mir sicher, dass ich den Deckel irgendwann finden werde...vielleicht warst du der passende „Deckel“...doch die Entfernung ist zu groĂź, und auch wenn ich dein „Topf“ gewesen wäre, so muss man realistisch sehen, dass die Welt zu groĂź ist, das Gefälle zwischen arm und reich immer eine Grenze darstellen wird....doch Gedanken kennen keine Grenzen....ich werde Vietnam niemals vergessen. Es ist ein groĂźer Einschnitt in meinem Leben gewesen...ich habe mein Herz in Vietnam verloren...kann mir nicht vorstellen, dort zu leben...doch mir wird bewusst, was Menschen verändern, wie schön es ist, wenn man Anerkennung erhält und das GefĂĽhle sich nicht kaufen lassen. Materielle Dinge scheinen unwichtig. Ich habe eine Rose von dir mit nach Deutschland transportiert, dein Armband werde ich in Ehren halten....wenn ich an Vietnam denke, so denke ich wahrscheinlich auch immer an dich. Ich möchte, dass es Dir gut geht, dass unsere Brieffreundschaft ewig hält, dass du einen Traummann in Vietnam findest, eine glĂĽckliche Familie haben wirst. Ich wĂĽnsche dir nur das Beste...du bist die „Blume in meinem Herzen“ ....die „Rose aus Vietnam“...ich sage, Danke das es dich gibt ! ...ein Dank an alle, die mir meinen „Wunsch“ ermöglicht haben.

 

VIETNAM, ich liebe Dich !

 

Carsten Kayser

 

 

Nachtrag: Huong war ein „Puzzleteilchen“ von vielen, die Vietnam für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. ... nun ist fast ein Jahr vergangen. Es fanden einige Briefwechsel zwischen mir und Huong statt, ... doch die Zeit ging in´s Land. Somit geht jeder von uns “seinen eigenen Weg”. Die “kulturellen Unterschiede” zwischen Vietnam und Deutschland sind in gewisser Weise “unüberbrückbar” ... und doch möchte ich die Bekanntschaft mit Huong nicht missen..

 

Anregungen und Verbesserungsvorschläge könnt ihr mir schicken an:

Carsten.Kayser@tiscalinet.de